Getreidegasse: die berühmteste Straße Salzburgs

Heute zieht es die meisten Menschen in die Getreidegasse, weil es dort eine Vielzahl von Geschäften gibt, die Schmuck, Trachten, die neueste Mode, Antiquitäten, Leder- und Papierwaren, Parfums, Delikatessen und so ziemlich alles anbieten, was das Herz begehrt. Aber auch die Geschichte und Architektur der Getreidegasse sind interessant und es lohnt sich einen genaueren Blick darauf zu werfen. 

Blicke mit einem unserer lizenzierten Guides hinter die Kulissen von Salzburg und erkunde dabei die Getreidegasse und viele weitere Highlights der Stadt!

Getreidegasse: die berühmteste Straße Salzburgs
Getreidegasse: die berühmteste Straße Salzburgs

Woher kommt eigentlich der Name Getreidegasse? 

Man könnte annehmen, dass in der Getreidegasse früher vielleicht Getreide gelagert und verkauft wurde, oder auch Mehl gemahlen wurde, oder die Straße eben irgendetwas mit Getreide zu tun hatte. Nichts davon ist allerdings der Fall, denn der Name ist überhaupt nicht auf Getreide zurückzuführen, sondern hat sich über die Jahre gewandelt. Ursprünglich hieß die Straße nämlich “Trabgasse”.  Aus “Trab” wurde irgendwann dann „trav“, „traid“  und später “Getreide”. 

Die Geschichte der Getreidegasse

Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie im Jahr 1150 – allerdings noch unter dem Namen „Trabgasse“. Ein wirklich passender Name, den schon in der Römerzeit war die Getreidegasse ein wichtiger Weg durch die Stadt Salzburg in Richtung Bayern. Hier eilten (oder trabten auf ihren Pferden) also viele Reisende und Händler entlang. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Getreidegasse so weit ausgebaut, wie es die Stadtbefestigung, die Salzach und der Grundbesitz zuließen. Ein interessanter Fakt, der auch den Status der Getreidegasse zeigt, ist, dass die Straße in früheren Jahrhunderten regelmäßig gereinigt wurde. Immer samstagabends und vor Feiertagen wurde die gesamte Gasse geflutet. Dazu wurde Wasser aus dem Almkanal genutzt, dass dann zusammen mit dem Schmutz in die Salzach geleitet wurde. 

Durch die Lage wurde an der Getreidegasse schon immer gehandelt, wodurch sie auch immer mit Wohlstand verbunden war. Handelshäuser, Apotheken, Handwerksbetriebe, Brauereien und Wirtshäuser wurden hier betrieben. Die hohen und schmalen Bürgerhäuser gehörten Ratsherren, Beamten, Richtern und Münzherren. Auch eines der Häuser Mozarts Familie steht hier. Mozart wurde in dem Haus am Hagenauer Platz 1756 geboren und lebte dort auch die ersten 17 Jahre seines Lebens. Heute befindet sich darin das Mozart Museum, das einen Besuch auf jeden Fall wert ist.

Die Durchgänge in der Getreidegasse

Viele der Häuser besitzen im Erdgeschoss Durchgänge, die öffentlich zugänglich sind, wodurch der besondere Charme der Gasse entsteht. Diese miteinander verbundenen Gebäude haben Salzburg ein gewisses architektonisches Flair verliehen. Die Durchgänge verbinden die Getreidegasse mit der Griesgasse bzw. mit dem Universitätsplatz. Einige dieser Durchgänge sind zu Einkaufspassagen geworden und ermöglichen den Zugang zu Höfen und den Geschäften dahinter. Der Durchgang Schatz Haus, der von der Getreidegasse 3 zum Universitätsplatz führt, ist wohl der am meisten frequentierte Durchgang. In einer dunklen Nische befindet sich ein eindrucksvolles Relief, das die Madonna mit Kind darstellt. Eine Gedenktafel erinnert auch an den Aufenthalt des deutschen Sozialistenführers August Bebel. Die Innenhöfe, von denen die meisten mit Arkaden geschmückt sind, sind ein absolutes Muss bei einem Besuch der Stadt.

Die Häuser und vielen Verzierungen

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© Anibal Trejo

 

Die Häuser in der Getreidegasse sind zwar recht schmal, da recht eng aneinander gebaut wurde, allerdings sind sie dennoch nicht klein. Sie reichen auf beiden Seiten der Straße weit in die Tiefe zurück und bieten daher trotzdem jede Menge Fläche. Der Platz hinter der Häuserzeile wurde früher hauptsächlich als Garten genutzt. Später wichen die Gärten Werkstätten, Lagergebäuden, Ställen und Wohnungen für Hausangestellte. Als die Hinterhäuser mit den Hauptgebäuden verbunden wurden, entstanden die typischen Innenhöfe. In den letzten Jahren wurden die hinteren Gebäude von den ansässigen Geschäften genutzt, um ihre Verkaufsfläche zu vergrößern. 

An vielen Häusern gibt es die Inschriften der Namen der Vorbesitzer, gemalte Gottesaugen, schmiedeeiserne Zunftzeichen und andere historischen Überreste, wie Wappen, Inschriften, Säulen, Torbögen und Reliefs zu entdecken. Es lohnt sich also, die Augen offenzuhalten, um die vielen Details zu entdecken, die den Charme der Getreidegasse ausmachen.

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